Weisssein in Werk und Rezeption mit Prof. Dr. Melanie Rohner, Institut für Germanistik, Universität Bern.
Bereits Dürrenmatts Werktitel deuten darauf hin, dass sich seine Texte für Fragestellungen im Bereich der Interkulturalität anbieten: Ein Engel kommt nach Babylon, Der Winterkrieg in Tibet, Die Virusepidemie in Südafrika. Schlüsselszenen sind ausserhalb Europas angesiedelt, etwa die in «irgendeiner verfallenen Judenschenke am Bosporus» geschlossene Wette zwischen Bärlach und Gastmann. Besonders im Spätwerk treten viele nicht weisse Figuren auf. Zudem wurde Dürrenmatt von Kulturschaffenden aus ehemals kolonisierten Ländern wie Indien, Senegal, Brasilien oder Myanmar produktiv rezipiert. Das ist Grund genug, seine Texte auch aus einer postkolonialen Perspektive neu zu lesen – und etwa zu fragen, welche Rolle Weisssein darin spielt.
Mit Prof. Dr. Melanie Rohner, Institut für Germanistik, Universität Bern
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