Al­car­ràs

Ein starker und geerdeter Ensemblefilm über den Umgang einer uneinigen Grossfamilie mit einer Krise im ländlichen Katalonien. Gewinnerfilm des Goldenen Bären an der Berlinale. 

Die Familie Solé baut im katalanischen Dorf Alcarràs seit achtzig Jahren Pfirsiche an. Diesen Sommer versammelt sie sich zur letzten Ernte, denn der Grossgrundbesitzer Pinyol will vom Handschlag eines Urgrossvaters nichts mehr wissen. Auf diesem Land soll nun eine Sonnenkollektorenanlage errichtet werden. Die unterschiedlichen Reaktionen der Familienmitglieder lassen bestehende Gräben sichtbar werden und die Ahnung aufsteigen, wie sie als Gruppe mit der Krise umgehen werden.

Regisseurin Carla Simón arbeitete mit ihrer Familie selbst jeden Sommer auf einem Bauernhof und erzählt somit authentisch – und ähnlich sinnlich wie in ihrem starken Debüt ESTIU 1993 – von dieser Lebenswelt. Mit einer Familie als Hauptfigur ist die Erzählung gleichsam für dieses Ensemble choreografiert, und der Film zieht uns unweigerlich in die Szenen hinein, bis hin zu den Kindern, die im Spiel ihre Sicht auf die Familiengeschichten spiegeln.