Frit­sch, Horr­witz, An­to­ni­ni & Kam­mer­or­ches­ter Ba­sel

Die brutale Geschichte einer gekränkten Liebe. Medea rächt sich grausam für die Untreue ihres Mannes Jason und wütet durch Luigi Cherubinis Revolutionsoper. Sie ermordet ihren Bruder, die eigenen Kinder und die neue Ehefrau ihres Ex. Rache bis zur Selbstzerstörung. Zum Glück spielen wir in diesem Konzert nur die Ouvertüre...

Dann kommt ein Meister der Leidenschaft ohne viel Intensität: Méhuls Musik hat das Publikum damals gespalten: die einen fanden sie fad, die anderen grossartig. Mendelssohn nahm die Sinfonie in eine historische Reihe von vier Konzerten mit Musik von Bach bis Weber auf. Schumann fand sie «gründlich und klug». Und Graf Egmont? Eine Beethoven’sche Freiheitsmusik aus der unruhigsten Phase europäischer Politik. Langsame Einleitung, dunkle Moll- Akkorde, schwerfälliger Rhythmus, dann ein impulsives Hauptthema. Und am Schluss ein glorreiches Fortissimo. Beethovens Schauspielmusik zu Goethes Egmont erzählt klanglich vom verzweifelten Kampf gegen Unterdrückung, von Egmonts unbeugsamer Haltung – bis hin zum erhabenen Triumph.